Glimmer-Dichtungen
Glimmer ist ein Aluminosilikat mit Schichtgitter. Unterschiedliche Gehalte an Kalium, Eisen, Natrium, Magnesium und Fluor kennzeichnen die Qualität des jeweiligen Glimmers. Je nach Eisengehalt ist Glimmer farblos, rot, braun, lichtgrün und mitunter auch schwarzbraun. Glimmer neigt dazu, elastische Schuppen zu bilden und ist relativ leicht parallel zur Schichtebene zu spalten. Die Dauereinsatztemperatur von Glimmer liegt bei etwa +800 °C, kurzfristig sind +900 °C möglich.
Die Formstabilität lässt sich durch die Verwendung von Spießblechen deutlich erhöhen. In Verbindung mit einem Stahlbördel lassen sich Einsatztemperaturen um +1100 °C erreichen. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa +1250 °C.
Eigenschaften:
Glimmer weist eine sehr gute chemische Beständigkeit und Gasdichtigkeit auf. Im Weiteren zeichnen sich Glimmer-Dichtungen durch niedrige Mindestflächenpressungswerte aus. Durch den Einsatz eines Innenbördels lässt sich die Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit noch einmal deutlich erhöhen. Glimmerqualitäten werden vor allem aus Verschnittabfällen von Plattenzuschnitten sowie aus Flotationskonzentraten von Mineralgemengen und durch Mahlen und Windsichten bzw. Nasstrennen (Hydrozyklon) gewonnen. Bei der Aufbereitung darf die Blättchenstruktur unter keinen Umständen zerstört werden.
Zusammengefasst ergeben sich folgende Eigenschaften:
- Hohe Dauereinsatztemperaturen
- Sehr gute chemische Beständigkeit
- Sehr gute Gasdichtigkeit
- Hohe Druckstandfestigkeit (geringe Setzneigung)
- Sehr gute Wärmeisolierung (geringe Wärmeleitwerte)
Einsatz:
- Abgastechnologie
- Brennstoffzellen-Technologie
- KFZ-Motoren
- Schiffsdiesel
- Gasmotorenbau
- Zylinderkopfdichtungen
- Turboladerdichtungen
- Flanschdichtungen an Abgasanlagen
- Glas- und Keramikherstellung
- Chemisch-pharmazeutische Industrie
- Isoliermaterial für Elektrotechnik
- Nitro-Celluloselacke
- Einbrenn-, Hammerschlag- und Autolacke
- Sieb- und Tiefdruckfarben
- Hart- und Weich-PVC
- Polycarbonat
- Polyamid